Stro(h)mern

in der Stadtgeschichte

Dieses Projekt des Museum Haus Löwenberg im baden-württembergischen Gengenbach wurde mit Unterstützung der Medien Film Gesellschaft (MFG) während des Coachings „Museen im Wandel“ entwickelt und wird bis Ende 2021 umgesetzt. Ziel ist es, Teile der Foto-Sammlung Strohm - Fotos aus einen Vierteljahrhundert kleinstädtischen Lebens – für die Grundschule und mit der Grundschule zum Leben zu erwecken, um die Stadtgeschichte erlebbar zu machen. Dabei werden unterschiedliche Wege und Methoden zur Auseinandersetzung mit dem geschichtlichen Stoff auf einer digitalen Plattform gesammelt, erprobt und Zeitzeugen interviewt.

Friedrich Strohm

25 Jahre der Chronist Gengenbachs

Der Stadtchronist Friedrich Strohm hat einen Schatz historischer Fotos hinterlassen, die Stadtleben und Alltagskultur von den frühen 1950ern bis in die 70er Jahre hinein detailliert abbilden, mit Taufen, Hochzeiten, Fastnachtsfeiern usw. Aktuell liegen ungefähr 30.000 Fotos in beschrifteten Negativröllchen vor, die wir jetzt digitalisieren und kommentieren lassen möchten.

Keyfacts

Wer sind wir und warum machen wir das?

Wir sind der Förderverein Haus Löwenberg e.V., der die verborgenen Schätze des Fotoarchivs von Friedrich Strohm heben möchte. Unser Ansporn ist die große Bedeutung der Fotografien für die Stadt Gengenbach und ihre Bürger, zeigen sie doch das bürgerliche Leben von 1950 – 1975 in einer badischen Kleinstadt.

Durch die Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und die große Unterstützung der Medien und Filmgeselölschaft Baden Württemberg, haben wir die große Chance, jetzt den Schatz wieder zum Leben zu erwecken. Zahlreiche Rückmeldungen von Mitbürgerinnen und Mitbürgern und das Engagement von vielen ehrenamtlichen Helfern zeigen, wie wichtig auch für sie dieses Fotoarchiv ist.

Was machen wir und wie wird es umgesetzt?

Als erster Schritt galt es, die Negative des Fotobestandes zu digitalisieren und so für die Nachwelt zu sichern. Diese Arbeiten sollte von ehrenamtlichen Helfern durchgeführt werden. Leider wurden wir von der Corona-Pandemie ausgebremst und mussten deshalb die Digitalisierung extern vergeben. Nachdem die zusätzliche Herausforderung der Finanzierung gemeistert war, erwies sich allerdings die Vergabe an das Karlsruher Ingenieurbüro Müller als Glücksgriff, der in kurzer Zeit die Digitalisierung des gesamten Bestandes erlaubte. Er umfasst, wie wir inzwischen wissen, fast unglaubliche 50.000 Negative umfasst.

Welche Zielgruppe wird damit angesprochen?

Nach diesem Gesamtüberblick können jetzt die weiteren großen Schritte der Archivierung, Zuordnung und Auswertung angegangen werden. Dann ist die Voraussetzung gegeben: Ob das die Gengenbacher Vereine sind oder Einzelpersonen, ob Stadtverwaltung, Wirtschaftsbetriebe oder kirchliche Institutionen, der Tourismus oder die Medien: Der Fotobestand Strohm ist ein Spiegelbild Gengenbachs, das vielfältig genutzt werden kann.

In einem ersten Schritt wollen wir mit den Schüler:innen der Geschwister-Scholl Grundschule die Fotos erschließen. Dazu hatten wir schon viele Ideen angedacht, die wegen der Pandemie verschoben werden mussten. Aber im kommenden Schuljahr soll es weitergehen.

So setzten wir den Schwerpunkt auf die Präsentation ausgesuchter Fotografien im Gengenbacher Stadtbild und in der lokalen Presse. So werden Projekt wie Strohm-Bilder von Hundertausendenden von Betrachtern wahrgenommen, sind Anlass für den Austausch zwischen den Generationen, zwischen Gengenbachern und auswärtigen Besuchern.

Was ist neu und innovativ?

Unser Ansatz will das ehrenamtliche Leben in unserer Stadt aktiv einbeziehen in unser Projekt. Viele Helfer haben sich gemeldet, um sich bei der Sichtung und der Einordnung und Erschließung der über 50.000 Negative zu engagieren. Die große Hilfsbereitschaft in und für unseren Förderverein ist ein wichtiges Merkmal, das uns zeigt, wie wichtig diese Arbeiten sind. Die Digitalisierung des Bestands, die Verbreitung über moderne digitale Formate geht harmonisch einher mit Prozessen persönlicher Begegnungen, des direkten Austausches. Subjektives Wissen verknüpft sich mit objektiven Erkenntnissen. Das bürgerschaftliche Gedächtnis, Bildung und Forschung erhalten starke Impulse und einen gewaltigen Zuwachs.

Was könnte es für einen besseren Anlass geben als mit Grundschülern gemeinsam in Projekte einzutauchen und die Kinder am Leben ihrer Vorgänger teilhaben zu lassen? Was haben Schüler damals angezogen? Wie war deren Einschulung? Gab es damals auch schon gemeinsame Feste? Diese und viele weitere Fragen können die Schüler selbst „erfahren“. Gemeinsam wollten wir bei einem Schulfest ein Erzählcafe für die Schüler aber auch für die ältere Generation ausrichten, um einen Austausch miteinander zu starten. Auch bekommen die Klassen einen Satz Fotografien, die sie nutzen können. Diese Arbeiten wollen wir wieder in die Stadt hineintragen, um einen Austausch mit den Einwohnern zu erzeugen.

Die Initiatoren & Partner

Projektleitung:

Förderverein Haus Löwenberg

Kurzbeschreibung Förderverein

Kooperationspartner:

Museum Haus Löwenberg

Im Herzen von Gengenbach in einem Patrizierhaus des 18. Jahrhunderts bieten wir Ausstellungen und Veranstaltungen besonderer Art. Entdecken Sie wechselnde Ausstellungen von hohem Rang. Erwachsene, Kinder und Familien sind bei uns herzlich willkommen.

Kooperationspartner:

Stadt Gengenbach

Kurzbeschreibung Stadt